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Ballett ist eine der ästhetischsten Formen des Tanzes und zugleich eine der anspruchsvollsten für den Körper.
Hinter der scheinbaren Leichtigkeit verbirgt sich jahrelanges, diszipliniertes Training. Jede Bewegung, jeder Sprung und jede Drehung fordern eine präzise Zusammenarbeit von Muskeln, Gelenken und Bändern.
Unsere Füße sind dabei die stille Basis. Sie tragen das gesamte Gewicht, reagieren blitzschnell auf Impulse und übertragen Energie in jede Bewegung. Doch so stark sie auch wirken, sie sind verletzlich. Gerade in der pädagogischen Arbeit einer privaten Ballettschule müssen wir als Lehrende immer wieder abwägen: Wie viel Trainingsintensität ist gesund? Wann ist ein Schüler bereit für mehr? Und wie fördern wir Technik, ohne Überlastung zu riskieren?
Besonders unsere Füße, die Beine und die Hüfte werden stark beansprucht, und wir sollten darauf achten die Kraft und Beweglichkeit der Gelenke sowie die Elastizität unserer Bänder gleichmäßig zu steigern.
Warum die Füße im Ballett so entscheidend sind
Unsere Füße bilden das Bindeglied zwischen Körper und Boden. Im Ballett übernehmen sie Aufgaben, die weit über das Gehen oder Stehen hinausgehen:
Kraftübertragung: Jede Bewegung beginnt im Kontakt mit dem Boden.
Balance: Mikrobewegungen in Zehen, Mittelfuß und Sprunggelenk halten den Körper im Gleichgewicht.
Ausdruck: Der Spann, das Abrollen, das Strecken – sie verleihen Linien Ausdruck und Anmut.
Schon kleine Dysbalancen oder fehlende Stabilität können zu Fehlhaltungen führen, die sich über die Beine bis in Rücken und Schultern fortsetzen.
Darum gilt: Gesunde Füße = gesunder Tanz.
Pädagogische Verantwortung: Achtsames Training und stufenweise Steigerung
In einer privaten Ballettschule ist die Herausforderung groß: Die Schüler:innen bringen unterschiedliche körperliche Voraussetzungen, Beweglichkeit und Trainingsrhythmen mit. Nicht jede Schule kann ein tägliches Trainingspensum von fünf Tagen anbieten.
Daher ist es entscheidend, die Intensität individuell zu steigern, statt starr einem Schema zu folgen.
Wann ist es Zeit, das Pensum zu erhöhen?
Das hängt ab von:
dem bisherigen Trainingsumfang,
zusätzlichen Bewegungsaktivitäten außerhalb des Unterrichts,
körperlicher Konstitution (z. B. Fußgewölbe, Gelenkstabilität, Muskeltonus).
Als Pädagog:innen ist es unsere Aufgabe, das Training so zu gestalten, dass Leistung, Freude und Gesundheit im Gleichgewicht bleiben.
„POSITIVE TRAININGS-UMGEBUNG DURCH INDIVIDUELLE FÖRDERUNG UND ACHTSAMKEIT .“
Auf die Spitze treiben, aber im richtigen Moment
Kaum ein Moment ist für junge Tänzerinnen so aufregend wie der Beginn des Spitzentrainings.
Doch dieser Schritt verlangt besondere Sorgfalt.
Vor dem zwölften Lebensjahr ist das Fußgewölbe meist noch nicht vollständig ausgebildet, die knöcherne Struktur zu weich, um die Belastung auf Spitze sicher tragen zu können.
Darum gilt:
Erst wenn Muskulatur, Gelenke und Haltung stabil genug sind, sollte die Arbeit auf Spitze beginnen.
Eine zu frühe Belastung kann:
das Längsgewölbe überlasten,
zu Achsabweichungen führen,
dauerhafte Schmerzen oder Fehlstellungen verursachen.
Ein verantwortungsvoller Übergang bedeutet daher:
individuelle Prüfung jedes Schülers,
schrittweise Vorübungen mit Theraband & Demi-Pointe-Arbeit,
klare Kommunikation über körperliche Signale und Grenzen.
BEWUSSTSEIN SCHULEN UND VORBEUGEN:
Um besser abzuschätzen, welche Fehlhaltung oder Verletzungen entstehen können durch eine falsche Einschätzung der Steigerung von Trainingsziele möchte ich hier die typischen Verletzungen ansprechen, die durch unangemessenes Training entstehen können.
Bei zu schwacher Fußmuskultur – Krämpfe in den Füßen: Die Muskulatur an den Füßen, insbesondere der Fußsohle, des Längsgewölbes und der Wadenmuskulatur ist die intensive Arbeit nicht gewohnt und reagiert bei einer zu hohen Wiederholungszahl oder zu langem verharren in einer Position mit Muskelkrämpfen.
Zwischen der Anspannung sollte im Gegenzug Entspannung erfolgen.
Empfehlung: aktives Gegenarbeiten des Antagonisten eine dynamische Muskelarbeit mit niedriger Intensität und langsam steigernden Wiederholungszahlen sind schonender und bauen langfristig eine gesunde Basis auf.
Steigerung der Fußstreckung mit einem Theraband: Spanne das Band um den Ballen und strecke langsam und sehr detailliert durch alle Teile des Ballens und der Zehen den Fuß, bis der Spann gestreckt ist und der Bauch der Wadenmuskulatur sichtbar wird. Dann beim Zurückführen in die Flex Position die Zehen und den Knöchel dehnen, indem Du bewusst entspannst.
Unzureichend trainierte Fußmuskulatur lässt sich daran erkennen, dass sich eine Tendenz zum Platt- oder Spreizfuß entwickelt hat, oder die Schüler in der EN DEHORS Position im Fußgelenk nach innen kippen. Gut trainierte kräftige Füße stehen gleichmäßig verteilt auf der Fußsohle und hinterlassen einen sauberen Fußabdruck, der Kontakt von Fersen, Ballen und Zehen auch Dreipunktbelastung genannt zeigt. Kräftigungsübungen für den sicheren Stand können helfen Dysbalancen auszugleichen, insbesondere bei Schülern die von Natur aus keine idealen Voraussetzungen haben.
DEMI PLIÈ UND TENDU
DAS A&O...
Doch das besondere Augenmerk im Training gilt dem DEMI PLIÉ und den TENDUS. Beide Übungen sind das A&O des Balletttanzes. Leider sieht man immer wieder unzureichende Fußarbeit sowohl im PLIÉ, als auch beim TENDU:
die Bewegungen werden nicht exakt ausgeführt, was auch bei mehrfachen Wiederholungen die Muskulatur nicht genügend ausbildet. Um einen sauberen Stand beim Landen, oder Abspringen zu finden, oder sich auf die Spitze zu erheben und die Balance zu halten benötigen wir mehrere Muskelgruppen zusammenhängend vom Fuß bis zur Wirbelsäule reagiert eine Muskelkette und sichert somit unsere komplette Skelett Struktur. Ein Zusammenspiel von Nerven, Muskeln, Bändern und Faszien ermöglicht es, dass feinste Abstimmung der einzelnen Körperbereiche stattfinden können, um die Balance und Leichtigkeit in dynamischen Bewegungen zu finden.
wer also lange gesunde Füße und Gelenke trotz intensivem Training haben möchte brauch eine gute Technik, mit genauem Verständnis der zusammenhängenden Muskelgruppen, sowie ein gutes Gespür für angemessene Trainingsreize.
In unserer Zertifizierten Ausbildung für Ballettpädagogik lernst Du die exakte Technik und entwickelst ein Verständnis für die altersgerechte Entwicklung Deiner Schüler. Unser Ausbildungsprogramm ist individuell auf Deine Ziele und Voraussetzungen abgestimmt und kann in drei Modulen absolviert werden. Bist Du neugierig geworden? Dann melde Dich noch heute zum Kostenlosen und unverbindlichen Infogespräch an: Datum & Uhrzeit wählen – Calendly an. Wir freuen uns Dich persönlich kennenzulernen. Wähle einen Termin auf unserer Website, oder schreib uns eine Nachricht über das Kontaktformular.