Große Persönlichkeiten haben eine Geschichte, einen Weg den sie bestritten haben und Ereignisse, die sie zu der Person machen, die sie auf der Bühne oder im Ballettsaal verkörpern. Auch ihr Weg begann mit Training, Höhen und Tiefen, die sie bestreiten mussten, um über sich hinaus zu wachsen. Die Art, wie sie diesen Weg gemeistert haben bringt die Individualität, Qualität und das Bewusstsein für absolute Präsenz.
Sich über eine gewisse Zeit zu entwickeln und an verschiedenen Bewegungen bis ins kleinste Detail zu arbeiten, dabei den eigenen Körper und die Emotionen zu spüren und zu erleben, sind Pfeiler für die Gegenwärtigkeit und körperliche Ausstrahlungskraft, mit der ein Künstler auf der Bühne das Publikum in den Bann zieht.
Eine gute Präsenz geht einher mit einer außerordentlichen Vorstellungskraft. Imagination für verschiedene Bewegungsmuster, oder Posen, helfen uns Tänzern die einzelnen Schritte genauer zu beschreiben und zu verkörpern. Eine gute Vorstellungskraft verbessert die Biomechanik und somit auch die Verkörperung einer Bewegung in einer Rolle von außen (Technik, Atmung, Dynamik) nach innen (Reflexe, Emotionen).
" VOLLE PRÄSENZ HEIßT DIE BEWEGUNG BIS INS KLEINSTE ZU ERSPÜREN UND ERLEBEN."
Um eine gute Präsenz unserer Schüler zu entwickeln braucht es einen freien Kopf, die Gedanken müssen von anderen Themen und Emotionen frei sein. Sorgen, Unsicherheit oder gar Angst vor Versagen können die Präsenz vollkommen unterbinden.
Deshalb ist es sehr wichtig, die Schritte und Kombinationen die wir tanzen bis ins Detail zu erforschen, um sie dann mit der Musik und den Emotionen vereinen können. Grundlegend dafür ist eine exakte Technik, die es uns ermöglicht reibungslose und effiziente Bewegungsmuster zu etablieren. Und das beginnt im Training – ein wichtiger Aspekt, den wir als Tanzpädagoge nicht unterschätzen dürfen – das Ziel der Präsenz=vollkommenen Anwesenheit, unseren Schülern näher zu bringen.
IM TRAINING ENTWICKELN WIR DIE PERSÖNLICHKEIT UND DIE EINSTELLUNG, WIE EIN TÄNZER ARBEITET:
Eine gute Aufmerksamkeit ermöglicht dem Tänzer sich schnell die wesentlichen Informationen einer Bewegungsfolge einzuprägen.
Aufmerksamkeit:
Selektivität der Wahrnehmung auf die wichtigen Details wie Dynamik, Koordination, Rhythmus, Sensibilität für verschiedene Qualitäten in einer Bewegung/Musik
Mit einer hohen Konzentrationsfähigkeit kann ein Tänzer eine gute Technik entwickeln, sich die Kombination merken und austanzen und die gesteckten Ziele kurz-und langfristig besser halten.
Konzentration:
Einengung der Gedanken auf bestimmte Aspekte wie z.B. die Übungsfolge, die einzelnen Körperteile, die Musik, die Gruppe, den Raum, Erreichen eines gesetzten Zieles
Durchhaltevermögen und die langfristige Kraft sich anzustrengen und dabei immer wieder Rückschläge in Kauf zu nehmen bringen uns aufs nächste Level. Frustrationstoleranz:
schwierige Aufgaben, Bewegungen weiter zu üben, auch wenn die Erreichung des Zieles mehrere Rückschläge mit sich bringen kann.
Eine Umgebung im Training zu schaffen in der sich diese drei wichtigen Grundvoraussetzungen entwickeln können, braucht Disziplin und Vertrauen. Für Schüler ist nur dann freies Entfalten und Wachsen möglich, wenn es gewisse Regeln gibt, die eine gute Gruppenarbeit erlauben. Neue Schritte lernen können wir am besten, wenn wir uns keine Sorgen machen müssen, ob wir perfekt sind, sondern dabei Fehler machen dürfen. Das Verständnis, dass sich etwas langsam entwickeln darf und stetig wachsen muss, um Bestand und Qualität zu haben ist eine wichtige Eigenschaft, die wir unseren Schülern mitgeben sollten.
Sorge ist ein schlechter Begleiter, um sich voll und ganz auf den Tanz einzulassen, und doch gibt es noch viele Lehrer, Choreografen und Direktoren, die eine unentspannte Atmosphäre fürs Lernen schaffen. Druck, Kritik und unangemessene Ziele, oder der bewusste Einsatz von Autorität, sind kein guter Nährboden für absolute Präsenz.
Vorstellungskraft hilft uns enorm, sich auf eine Bewegungsqualität einzulassen und die störenden Gedanken beiseite zu schieben. Die Aufmerksamkeit im Training muss durch die Tanzpädagogin bewusst gelenkt werden, die richtigen Muskelgruppen, die hilfreiche Dynamik, oder die exakte Pose finden die Schüler am Schnellsten durch Imagination. Durch das direkte Ererben der Bewegung kann sie unmittelbar mit dem Bild abgespeichert werden und sich in unserem Muskelgedächtnis etablieren. Sobald wir ein Bild gedanklich mit Nerven- und Muskelreizen verknüpfen, kann das Gehirn es abspeichern, je öfter wir das Gelernte üben und mit dieser Vorstellungskraft ausführen, umso präziser und intensiver arbeiten die Muskeln, Nerven und das Gehirn als Einheit zusammen. Man stelle sich vor, was diese Art des Trainings, im Vergleich zu unbewussten Wiederholungen einer Bewegung ohne Einsatz und Verstand, bewirken kann!
WAS SICH GUT ANFÜHLT ODER VERTRAUT IST; MUSS NICHT RICHTIG SEIN...
…hier ist es wichtig, dass wir als Pädagogen die richtigen Details und Bilder übermitteln, die für Ausführung der Bewegung hilfreich sind und von unseren Schülern verstanden und angenommen werden können.
Besonders Tänzer/Schüler, die bereits erfahren sind, und gelernt haben hart zu arbeiten, können schwer damit umgehen, wenn sich die Ausführung einer Bewegung leicht anfühlen kann. Der Irrglaube : nur wer hart arbeitet macht es korrekt! Kann die Dynamik und Leichtigkeit in der Bewegungsfolge stören und einbremsen. Das zu erkennen und auszugleichen beginnt mit einer gut gelenkten Aufmerksamkeit. Korrekt zu tanzen und mit Präsenz und Ausdrucksstärke macht den Unterschied vom ausführenden Körper zum Künstler. Unterschiedlichste Persönlichkeiten arbeiten in einer Ballett-Klasse zusammen, weshalb wir als Trainer immer verschiedene Möglichkeiten und Bilder anbieten sollten, um die Aufmerksamkeit der Gruppe hoch zu halten. Was dem einen sinvoll erscheint und hilft, kann ein anderer Schüler vielleicht nicht verstehen oder annehmen.
Betrachten wir das Plié so gibt es für ein und dieselbe Bewegung viele Körperteile, die durch unterschiedlichste Bilder ein und die selbe Bewegungsqualität beschreiben können:
„Der Oberkörper erhebt sich vor dem Beugen, wie ein Heißluftballon, die Beine längen sich gleichzeitig in den Boden, bevor die Spannung im Knie nachlässt und die Kraft in die Fersen wandert und einen gleichmäßigen Abdruck der Fußsohlen im Boden hinterlässt.“ Ja nach Qualität des Pliés kann die Intensität der Bewegung durch verschieden Bilder gelenkt werden, eine Feder für ein bouncendes Plié, ein elastisches Plié wie Honig, oder ein kurzes schnelles Plié wie ein sauberer Stempelabdruck. Unsere Muskeln und Nerven können die verschiedenen Qualitäten nur dann dosieren, wenn sie entsprechende Bilder dazu bekommen. Die Dosierung der Kraft und der einzelnen Anweisungen muss durch die Musik und den Trainer bewusst gesteuert werden. Für diese Feinarbeit braucht ein heranwachsender Schüler einen Lehrer mit gutem Blick und viel Erfahrung. Auch wir als Pädagogen sind nie am Ziel, und können unser Wissen und die Kunst zu Lehren weiter detailliert ausarbeiten.
Wenn auch Du gerne weiter kommen möchtest und Deine Präsenz im Unterricht steigern möchtest sollten wir uns kennenlernen.
Wie wir unser Wissen vermitteln ist die Kunst der Pädagogik, die wir in unserer Ausbildung mit höchster Genauigkeit und Fingerspitzengefühl vermitteln. Wenn auch Du eine fundierte Ausbildung als Ballett-Pädagogin beginnen möchtest melde Dich gerne zum kostenlosen Infogespräch unter Datum & Uhrzeit wählen – Calendly an. Wir freuen uns Dich persönlich kennenzulernen. Wähle einen Termin auf unserer Website, oder schreib uns eine Nachricht über das Kontaktformular.
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