
"Leichtigkeit im Ballett entsteht, wenn alles harmonisch zusammen arbeitet“
Wer die Kunst des Balletts beherrschen möchte kommt nicht umhin sich mit den koordinativen Fähigkeiten des Tanzes zu beschäftigen:
Wir brauchen eine gute Selbstwahrnehmung, um die Muskeln, Gelenke und unsere Wirbelsäule differenziert zu steuern.
Wir brauchen eine hohe Konzentration, um einzelne Körperteile anzusteuern und Bewegungsabläufe und deren Aktionen und Reaktionen zu kontrollieren und zu koordinieren.
Über unser Gehör steuern wir die dynamische Bewegung im Takt, was ein Grundverständnis für Rhythmik erfordert.
Wir brauchen eine gute Orientierung für das Tanzen im Raum und in der Gruppe.
Für schierige Abläufe brauchen wir das Verständnis unterschiedliche Bewegungsmuster zusammenhängend zu steuern.
Kinder sind mit die fleißigsten, wenn es darum geht, etwas Neues zu lernen, besonders die Dinge, die sie begeistern. Sie klettern, spielen, hopsen und turnen, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen. All diese Bewegungen tragen enorm dazu bei, eine Grundkoordination und Dynamik im Bewegungsablauf zu erlernen.
Uns bei LB Ballett-Pädagogik fällt immer wieder auf, dass diese Fähigkeiten mit Beginn der Kinderballettklassen deutlich zurückentwickelt sind. Der einfache Hops von einem Bein auf das andere wird oft nicht beherrscht, wie ist es dann möglich im Ballettunterricht an gestreckten Füßen und der Sprungkraft zu arbeiten? Folglich sind auch die Kraft sich vom Boden von einem Bein abzudrücken, und die Ausdauer des Herz-Kreislaufsystems nicht ausreichend ausgebildet.
Unsere Gesellschaft heute macht es den Kindern schwer. Ständig unter Aufsicht spielen, nur in abgesteckten Bereichen und zu vorgegebenen Zeiten bremst die Entwicklung der Kinder. In den Zeiten, als Kinder sich nach der Schule noch draußen verabredet haben und den ganzen Tag im freien Spiel verbracht haben, konnten sie sich in all den Dingen ausprobieren und sich gegenseitig neue Bewegungsabläufe beibringen. Auch die Erziehung fand in der Gruppe statt: weil die älteren Kinder auf die Kleineren in der Gruppe mit aufgepasst haben und somit Verantwortung mitgetragen haben, war es keine Frage, sich in eine Gruppe zu integrieren.
Die Entwicklung von Koordination im Ballettunterricht
Genau aus diesen Gründen ist es eine wichtige Aufgabe im Ballettunterricht auf die Ausbildung von koordinativen Fähigkeiten unserer Schüler zu achten. Weil die Zeit der Ballettstunde die vermisste freie Spielzeit nicht aufwiegen kann, brauchen wir Übungen, die den Kindern helfen schnell und präzisse zu lernen.
Welche Fähigkeiten eine Schülerin braucht, um eine Bewegung koordiniert auszuführen hast Du bereits im einleitenden Text gelesen, doch wie vermitteln wir diese Fähigkeiten in unseren Übungen und setzten sie geschickt im Unterrichtsablauf zusammen? Mit der Unterrichtsplanung in unserem Modul 1 lernst Du die einzelnen Kategorien fein aufeinander abzustimmen. Durch eine stufenweisen Steigerung der Bewegungsabläufe in den Ballettschritten können die Schüler schnell, präzise und geordnet tanzen. Das spart nicht nur Energie, sondern ermöglicht es auch Deinen Schülern einen Bewegungsablauf mit Leichtigkeit auszuführen. Fängt nicht an diesem Punkt die Kunst erst an?
Eine schöne Übung die den Kindern viel Spaß bereitet sind Bewegungen im Kreis in verschiedenen Lauf-/Hüpfvarianten: Man beginnt mit Prinzessinen-Schritten, geht über in marschieren, weiter zu einfachen Hops und später zu Ponygalopps oder Chassés gesprungen. So können wir die Ausdauer und die Koordination unserer Schüler sehr gut schulen, denn die Bewegungen gehen direkt ineinander über und müssen vom Ablauf nacheinander koordiniert werden.
Genau diese Abfolgen können wir sehr intensiv und genau üben und durch mehrere Wiederholungen in unser Muskelgedächtnis speichern, so dass sie zu gewohnten Bewegungsmustern werden und später in komplexeren Kombinationen dimensioniert und aufeinander abgestimmt werden können.
Fähigkeiten für Koordinierte Bewegungsabläufe
- Balance
- Differenzierte Aktivierung einzelner Muskelgruppen
- Kontrollierte Aktion und Reaktion der Bewegung
- Verständnis für Dynamik, basierend auf Rhythmik
- Kopplungsfähigkeit
- Orientierung im Raum und in der Gruppe

Besonders wir als Pädagogen müssen uns gut strukturieren und ein tiefes Verständnis der Bewegungsabläufe erlangen, um die einzelnen Kategorien beim Koordinieren zu verstehen. Wenn beispielsweise die Balance noch nicht ausgebildet ist, kann es schwierig sein, Arme und Beine im Bewegungsablauf zu koppeln. Genau deshalb brauchen wir ein gutes Auge und einen weisen Verstand, der uns dabei Hilft, die stockende Fähigkeit zu erkennen und auf den gesamten Ablauf zu synchronisieren.
Willst Du mehr zum Thema Koordination lernen? Wir freuen uns über Deine Nachricht.
6 Fragen an Lisa-Marie Göppert

1. Frage: Lisa Du bist Ärztin und liebst das Ballett. Trotz dem verantwortungsvollen und intensiven Beruf als Ärztin lässt Dich die Leidenschaft zum Tanz nicht los. Wie bekommstDu beide Berufe zusammen unter einen Hut?
Ich arbeite aktuell nicht im Patientenkontakt sondern im ärztlichen Team des Medizincontrolling einer Uniklinik an drei festgelegte Tage in der Woche. Hauptsächlich aufgrund meiner Familie, aber es gibt mir auch die Freiheit nebenberuflich an einem Tag in der Woche in einer Ballettschule zu unterrichten.
2. Frage: Was begeistert Dich als Ballettpädagogin daran die Kunst des Tanzes an Deine Schüler weiter zu geben?
Ballett ist meine Leidenschaft und ich wünsche es meinen und allen Kindern auch eine Leidenschaft im Leben zu finden. Vielleicht kann ich dazu beitragen, dass in einigen meiner Schülerinnen auch ein Funke entzündet wird und sie das Ballett lebenslang begleiten wird. Ich bin begeistert davon zu sehen mit wie viel Ehrgeiz die Schülerinnen an den Unterricht herangehen und welcher Stolz sie erfüllt, wenn sie etwas aus eigener Kraft schaffen.
3. Frage: Du hast bereits viel Erfahrung in der Arbeit mit Kindern gesammelt, und doch ist jede Stunde mit Kindern einzigartig. Welche Momente sind für Dich positiv in Erinnerung geblieben und warum?
Meine Lieblingsmomente sind folgende: Es gibt immer Schülerinnen, denen bestimmte Aspekte schwerer fallen, als den anderen Schülerinnen. Wenn ich bei diesen Schülerinnen kleine Fortschritte in diesen Bereichen sehe oder sehe, dass sie sich Mühe geben und ihnen dies direkt sage, beginnen ihre Gesichter vor Glück und Stolz zu leuchten. Das können Dinge, wie Aufrichtung oder Fußstellung sein, aber auch etwas ganz anderes, wie Abwarten, bis man dran ist oder sich trauen frei zur Musik zu tanzen. Ansonsten freue ich mich wenn sie die Übungen so sehr mögen, dass sie Aufjubeln, wenn ich eine Übung ankündige und wenn ich ihren Spaß beim Tanzen beobachten kann. Manchmal umarmt mich eine Schülerin aus dem Nichts heraus zum Abschied, dann weiß ich, dass sie der Ballettunterricht und mein Zuspruch an dem Tag richtig aufgebaut haben. Sowas macht mich glücklich.
4. Frage: Was hat sich für Dich als Ballettpädagogin verändert durch das Studium bei LB Ballett-Pädagogik?
Mein Unterricht ist besser durchdacht und aufeinander aufgebaut. Falls ich Unterricht kurzfristig vertreten soll, habe ich eine reichhaltige Übungssammlung, aus der sich mein Unterricht schnell zusammenbauen lässt. Ich habe gelernt, wie es gelingen kann alle Schülerinnen während einer Ballettstunde wahrzunehmen und individuell zu korrigieren.
5. Frage: Wie würdest Du die individuelle Zusammenarbeit im Rahmen der Ausbildung bei LB Ballett-Pädagogik bewerten und würdest Du das Konzept weiter empfehlen?
Ich empfinde die Zusammenarbeit als perfekte Mischung zwischen Material zur Verfügung stellen und Anregung eigenständiger Denkarbeit um zu einer ausgewogenen Ballettstunde als Ergebnis zu kommen. Außerdem werden Fragen immer positiv aufgenommen und gern beantwortet. Detaillierte Beispiele aus der eigenen Unterrichtserfahrung sind für mich sehr wertvoll. Ich finde die Ausbildung sehr empfehlenswert. Wenn ich geographisch näher wohnen würde, würde ich mich noch über die Chance einer längeren Hospitationsphase freuen.
6. Frage: Als Ballettpädagogin benötigen wir neben den tänzerischen Qualifikationen eine Vielfalt an Fähigkeiten.
Welche konntest Du in der Ausbildung für Dich weiter entwickeln?
Durch die Ausbildung konnte ich meine Fähigkeit mich selbst beim Unterrichten zu beobachten und zu reflektieren ausbauen. Ich habe die Scheu davor verloren individuelle Korrekturen zu geben. Es hat mir sehr geholfen eine zielgerichtete Unterrichtsplanung und – vorbereitung zu implementieren. Weiterhin habe ich gelernt Übungen in ihren unterschiedlichen Teilaspekten zu verstehen und wie man ein und dieselbe Übung für unterschiedliche Ziele einsetzen kann.
"Erfolgsmeldung!"
-Prüfung: Ballett Grundausbildung I bestanden-
Thereza, Luca-Anna und Jessica haben das zweite Modul der Ausbildung absolviert. Unsere Schüler aus Stufe 3 haben dabei fleißig mitgearbeitet. Vielen Dank, dass wir ein so intensives Seminar gemeinsam erleben konnten. Gerade in den Jahren der Grundausbildung ist korrigieren der Körperhaltung ein großes Thema, das wir am besten mit haptischen Reizen erreichen können. Nach 6 Monaten intensivem Studium und dem Wochenendseminar samt Lehrprobe geht es nun ins dritte Modul mit den Stufen 4, 5 und Spitzentanz I. Weiter so!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Vielen Dank für Euer Vertrauen und die vielen motivierten Unterrichtstunden zusammen.




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