„Als Tänzerin wirst Du nicht einfach gebohren.
Die Summe Deines Einsatzes
mit Hingabe und Verpflichtung hart zu arbeiten
macht Dich zum Tänzer .“
Tänzer sind es gewohnt, ihren Körper täglich zu trainieren und jede Rückmeldung ihres Körpers wahrzunehmen. Jeder, der eine tägliche Routine entwickelt hat, weiß wie optimiert und geschmeidig diese ablaufen kann. Denken wir nur an das tägliche Zähneputzen, so fällt uns auf, dass wir es jeden Morgen und Abend einfach ausführen, ohne uns darüber Gedanken zu machen. Weder, ob wir es ausführen sollen, noch wie wir es tun. Es geht fast von allein. Es fühlt sich gut an, weil wir in den Gewohnheiten eine Balance zwischen Pflicht und Ausführung gefunden haben!
Tanz ist ein konstanter Weg
Tanz ist ein konstanter Weg
Im Ballettunterricht ist eins der schwierigsten Ziele, die Schüler soweit zu motivieren, dass sie die Liebe und Hingabe für die Kunst entwickeln und dabei die Anstrengung und Regelmäßigkeit von hartem Training in Kauf nehmen. Der Wunsch täglich oder mehrmals pro Woche trainieren zu wollen und die Stärke diese Routine durchzuhalten, sollte intrinsich sein. Aus psychologischer Sicht ist es gut eine Gewohnheit zu haben, weil sie uns die Entscheidung nimmt, ob wir bestimmte Dinge tun. Schüler bis zu diesem Punkt der Freiheit zu bringen erfordert Geschick und Struktur. Zudem benötigen wir als Pädagoge stets die selbe Hingabe und das Wissen, wie wir die Leistung gezielt aufbauen können.
Wenn wir Abläufe aus Gewohnheit machen, ist unser Gehirn weitaus weniger angestrengt als bei neuen Bewegungsabläufen. Deshalb sind Wiederholungen und die Arbeit im Detail essentiell für eine gute Entwicklung unserer Schüler.
Gewohnte Wiederholungen reduzieren Stress, weil wir uns in diesem Bereich gut auskennen und wohl fühlen – und schaffen somit die Stufe zu neuen oder komplizierteren Abläufen. Routine im Ballettunterricht gibt den Schülern Sicherheit und Stärke, sowohl in der Koordination, als auch in physischer Hinsicht.
Grundsätzlich sträubt sich unser Gehirn neue Muster kennenzulernen, weshalb im Ballettunterricht die Wiederholung von einzelnen Routineaufgaben eine gute Möglichkeit bietet, sich auf eine neue Aufgabe vorzubereiten.
Wiederholungen helfen uns, die Abläufe zu optimieren, Zeit zu sparen und strukturierter vorzugehen, ohne viel Energie dafür zu verschwenden. Denn durch wiederholtes Handeln formen wir neuronale Verbindungen in unserem Gehirn, die das Ausführen von Gewohnheiten erleichtern. Somit fällt es unseren Schülern leichter, sich diszipliniert der Übung zu widmen und sie erlangen eine effiziente Arbeitsmoral.
Um die Motivation hoch zu halten, können wir Belohnungsanreize für eine positive Veränderung setzen. Auch kleine Fortschritte können so gefeiert werden, und helfen den Schülern sich in Geduld zu üben. Mit Gewohnheiten verfolgen wir feste Muster und Verhaltensweisen, die wiederum eine disziplinierte Verhaltensweise der Schüler automatisch steuert.
Gerade als Ballettpädagoge setzen wir für unsere Schüler täglich (realistische) Bewegungsziele und arbeiten daran, sie sukzessive zu steigern. Durch diese angemessene Art der Steigerung und mehrfaches Üben helfen wir unseren Schülern sich sukzessive und konstant zu steigern. Oftmals sehen wir die Kinder nicht täglich, sondern zwei-dreimal pro Woche, oder im schlimmsten Fall auch nur einmal pro Woche. Damit sich hier eine Routine entwickeln kann, wäre es von Vorteil, wenn die Schüler zuhause ein paar Übungen als Routine bekommen würden.
Wie können wir dann unsere Bewegungen durch tägliche Routine präzisieren?
Durch die tägliche Routine und wiederkehrende Übungen können wir subtile Veränderungen an unserem Körper erzielen und bemerken. Denn durch vielfache Wiederholungen bildet sich ein starkes Körperwahrnehmungssystem aus, das uns genauestens informiert, wenn unser System aus dem Gleichgewicht gerät.
Und nicht nur unsere Wahrnehmung wird präziser, sondern auch unser Muskelgedächtnis wächst. Wenn wir eine Bewegung mehrfach wiederholt haben, hat sich ein Muskelgedächtnis und die entsprechende Kraft soweit ausgebildet, dass es uns immer leichter fällt die Bewegung auszuführen. Wenn wir an diesen Punkt gelangen, dass uns die Bewegung wenig, bis gar nicht mehr anstrengt, wird unsere Wahrnehmung feiner und wir können reibungslos arbeiten.
Welche Rolle spielt dabei das Muskelgedächtnis?
Durch die aktive Muskelarbeit wird ein Reiz ans Gehirn gesendet, der unter Aktivität sein elektrisches Signal verändert. Diese Veränderung im Gehirn sorgt dafür, dass sich die motorische Einheit im Muskel (Verantwortlich für die Kontraktion) anpasst und bei der nächsten Wiederholung schneller und auch effizienter agiert. Eine reibungslose Übertragung der Signale vom Gehirn zum Muskel benötigt auch weniger Energie und wir können die nächsthöhere oder schwierigere Ausführung beginnen. Durch regelmäßiges Training und Belastung werden die Muskelfasern sich anpassen, um der folgenden Belastung stand zu halten. Zudem wird der Körper sich schneller regenerieren lernen, weil er auch die Reparatur der belasteten Zellen so stärkt, dass sie in Zukunft besser gegen ähnliche Schäden geschützt sind. Somit wird die Frustrationstoleranz unserer Schüler deutlich erhöht.
Besonders bemerkenswert an unserem Muskelgedächtnis ist die Tatsache, dass alle Prozesse über das Gehirn gesteuert und genehmigt werden. Durch eine ausgeprägte Kommunikation zwischen Muskeln und Gehirn und eine geschulte Aufmerksamkeit für die korrekte Ausführung können wir unsere Bewegungen auf eine effiziente und kluge Art und Weise ausfeilen.
Jetzt wirst Du bestimmt denken, wir haben wenig Einfluß darauf, ob unsere Schüler eine tägliche Trainingsroutine entwickeln, wenn wir sie nicht jeden Tag trainieren können. Dabei spielt unsere Vorbildfunktion eine große Rolle. Je disziplinierter wir selber leben und Konstanz in unserer Arbeit zeigen können, desto einfacher werden unsere Schüler in diesem Weg begleitet.
Darum solltest auch Du als Pädagogin eine tägliche Routine verfolgen:
- Dein Körper ist Dein Zuhause und Dein Werkzeug, mit dem Du jeden Tag arbeitest
- Durch eine saubere präzise Ausführung der Bewegung kannst Du Deinen Schülern helfen, die einzelnen Entwicklungsschritte besser zu erklären
- Subtile Veränderungen in der Bewegung aufzuzeigen erfordert eine gute Körperwahrnehmung und helfen dabei regelmäßig kleine Fortschritte zu erzielen, Sie sind manchmal der letzte Schliff, um Virtuosität zu erreichen.
- Deine Motivation ist der Motor für Deine Arbeit im Unterricht. Gerade Künstlerisch veranlagte Menschen prokrastinieren (hinauszögern) gerne. Eine tägliche Routine hilft uns, um einen Entscheidungszwists zu umgehen. Durch die Erledigung der Aufgabe steigern wir deutlich die Produktivität und senken somit auch unser Stresslevel. Das wirkt sich auch auf unsere innere Balance aus und wir können klare Gedanken fassen und uns besser konzentrieren.
"Erfolgsmeldung!"
-Prüfung zur Kinderballett-Pädagogin bestanden-
Wieder können wir auf ein erfolgreiches Wochendend zurückblicken, an dem intensiv und hoch konzentriert gearbeitet wurde. Jessica, Thereza, Luca und Rebecca haben sich innerhalb des Moduls Pre-Ballett bereits bestens auf die Arbeit mit Kindern vorbereitet. Bei der gemeinsamen Lehrprobe konnten Sie zeigen, dass alle Lehrinhalte verinnerlicht wurden.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Jetzt kann es mit Modul 2 weitergehen. Wir freuen uns Euch weiter zu entwickeln und zu begleiten.
Hast auch Du Interesse Dich als Ballettpädagog*in weiterzubilden? Vielleicht zögerst Du noch, oder hast noch Gründe, warum genau jetzt noch nicht der richtige Moment ist. Warte nicht, sondern sei mutig und geh den ersten Schritt. Vereinbare Dein kostenloses Infogespräch. Wähle einen Termin auf unserer Website, oder schreib uns eine Nachricht über das Kontaktformular.
Wir freuen uns Dich kennenzulernen!