„Wer in sich geht, kann mehr aus sich herausholen“
– Ernst Ferstl-
Oft fallen uns die besten Ideen oder Lösungen erst ein, nachdem wir sie nicht mehr benötigen. Die Gedanken sind schwer zu steuern, und nur wenige Menschen sind Meister in dieser Fähigkeit. Doch was hat Gedanken steuern und Reflexion eigentlich mit Ballett zu tun?
Hast Du schon einmal einen langen Ballettabend getanzt und warst mehrere Stücke lang auf der Bühne? Wie hast Du Dich auf diese Vorstellung vorbereitet, außer dafür im Unterricht zu trainieren? Bestimmt hast Du in jeder freien Minute in Gedanken die Schritte, Mimik und Gestik durchgedacht, Dir vorgestellt, wie Du auf der Bühne tanzen wirst und wie es sich anfühlt, wenn Du alles geschafft hast. Genau diese Art der Vorbereitung ist das Fundament für eine gelungen Vorstellung. Indem wir unsere Arbeit reflektieren und mit jeder kleinsten Bewegung vorbereiten und uns auseinandersetzen, wird aus einer Choreografie ein Kunstwerk. Diese Detailarbeit überträgt sich vom Choreografen auf den Tänzer und erscheint nach ausgefeilter Arbeit im Rampenlicht.
Was Reflexion in uns bewirkt, sind ein besseres Verständnis für die Dinge, die wir tun, und die Erkenntnisse, warum wir bestimmte Dinge auf eine definierte Art und Weise ausführen. Unser eigenes Denken und Handeln wird Gegenstand der Betrachtung unseres Selbst. Einfach gesagt wir denken, was wir denken, wir erkennen, was wir sind, und tun und schaffen ein Bewusstsein darüber. Erst wenn wir diesen Prozess durchlaufen, kann es uns gelingen eine Verbesserung der aktuellen Version unserer Selbst zu entwickeln und entsprechend handeln. Dann wird die Verbesserung ersichtlich und wir gewinnen mehr Sicherheit in unserer Arbeit.
Warum Reflektieren Dich zu einem besseren Tänzer/Pädagogen macht
Warum Reflektieren Dich zu einem besseren Tänzer/Pädagogen macht
Als Pädagogen sind wir ständig im Austausch mit unseren Schülern. Jede Unterrichtstunde ist eine Möglichkeit sich zu verbessern und an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Die vielen verschiedenen Gedanken unserer Schüler in Bezug auf den Tanz und das Training sind durch unser Denken gestützt. Je klarer wir als Pädagogen verstehen, was wir tun und was wir erreichen wollen, desto harmonischer und reibungsloser die Vermittlung der Methode und die Didaktik.
Dabei ist es keinesfalls möglich eine Erkenntnis für alle Schüler zu verallgemeinern. Pauschale Korrekturen haben bestand und helfen dem Großteil der Gruppe für die Umsetzung der Anweisung, doch was passiert mit genau den Schülern, die wir mit unserer allgemeinen Korrektur nicht erreichen konnten?
Genau an diesem Punkt beginnt die Reflexion:
- Was hätte ich anders machen können, dass alle meine Schüler die Bewegung besser ausführen können?
- Wie schätze ich diese Schülerin ein, und welches Lernverhalten hat sie? Was könnte Ihr in dieser Situation helfen?
- Habe ich meine Übungsfolge angemessen gesteigert, um einen konstanten Fortschritt zu erzielen?
- Sind die Anweisungen und meine Unterrichtsgestaltung abwechslungsreich, so dass jeder Schüler Herausforderung meistern und Spaß beim Tanzen entwickeln kann?
- Schaffe ich eine positive Lernumgebung?
Die drei Stufen der Selbstreflexion:
- Wie sehe ich mich selbst?
- Welche Beobachtungen mache ich über mich als Pädagogin und wie stehe ich dazu?
- Wie antworte ich auf die Selbsterkenntnis? Ergibt sich ein neues Denk-/Handlungsmuster aus den vorherigen Erkenntnissen.
- Wie erschaffe ich mit neuen Denk- und Handlungsmustern kreative Ansätze, um meinen Unterricht abwechslungsreich zu gestalten?
Selbstreflexion bietet viele Vorteile:
- Sich selbst strategisch zu verbessern
- Selbstbeobachtung in Kontext zu anderen zu setzten
- Auf mehreren Dimensionen zu denken und handeln
- Eigene Kreativität und Produktivität in Frage stellen und ausbauen
"Kinder-Ballett ist nicht nur rumhüpfen und sich im Kreis drehen, es fordert unter anderem Koordination, Konzentrationsfähigkeit und die Inhibition."
-Julia Veil-
Julia ist eine sehr engagierte Pädagogin, die mit viel Liebe und Genauigkeit unterrichtet. Sich selbst in Frage zu stellen, und davon zu lernen ist eine wertvolle Eigenschaft, die Jules Wahrnehmung auch für die Arbeit mit Kindern positiv beeinflusst. Die Idee ihre Arbeit jedes Mal zu optimieren lässt sie stets wachsen. Nicht nur sie selber, sondern vor allem auch Ihre Schüler profitieren dadurch immer wieder aufs Neue.
Weiter so Jule!
1. FRAGE
Wie ist es Dir klar geworden, dass aus Deinem Wunsch Ballettpädagogin zu werden auch eine Ausbildung folgt?
Schon als kleines Kind war ich fasziniert von der Leichtigkeit und Eleganz, welche eine Ballerina ausstrahlt. Leider war es mir als Kind nicht möglich Ballettstunden in Anspruch zu nehmen und so erfüllte ich mir als junge Erwachsene mit knapp 19 Jahren meinen Kindheitstraum. Dass ich heute selbst Ballett unterrichten würde, war für mich damals unvorstellbar, umso überraschter war ich, als meine Ballettlehrerin fragte, ob ich Lust habe sie beim Kinderballetttraining zu unterstützen.
Für mich war sofort klar, dass traue ich mir nur mit einer entsprechenden Ausbildung zu, denn ich wollte sowohl mir und als auch den Kindern eine solide Basis ermöglichen.
2. FRAGE
Du unterrichtest bereits während Deiner Ausbildung und wendest das Gelernte direkt an. Inwiefern hilft Dir ein Lehrsystem nachdem Du vorgehen kannst bei Deiner Unterrichtsgestaltung?
Das Lehrsystem von LB Ballett-Pädagogik beinhaltet nicht nur viele Beispiele für den Unterricht, sondern inspiriert auch zur Entwicklung eigener Übungen. Durch meine Ausbildung habe ich gelernt, wie ich ganze Unterrichtseinheiten gezielt aufbauen kann, so dass die Kinder regelmäßig kleine Erfolgserlebnisse erleben und nicht über- oder unterfordert werden. Ich war von Anfang an überrascht wie viel Liebe zum Detail im Lehrsystem von LB Ballett-Pädagogik steckt, und habe weit mehr als „nur“ Ballettübungen übernommen.
3. FRAGE
Im Umgang mit Kindern brauchen wir besonderes Fingerspitzengefühl und auch eine gute Herangehensweise um Fortschritte zu machen. Welche Fähigkeiten im Kinderballett sind Dir besonders wichtig , damit Deine Schüler sich gut entwickeln können?
Hab immer einen Plan B im Hinterkopf. Das war mit das Erste, was ich für mich gelernt habe. Egal wie gut vorbereitet eine Unterrichtsstunde auch ist, manchmal ist diese einfach nicht mit der Energie der Kinder zu vereinbaren. Schafft man es dann nicht flexibel zu reagieren, kann die Stunde sehr schnell anstrengend werden und das nicht nur für den Lehrer. Das Ballett fordert nicht nur persönliche Qualitäten wie Disziplin und Geduld, sondern auch Kreativität und Freude an der Bewegung und das gilt sowohl für Schüler als auch Lehrer.
4. FRAGE
Welche Themen innerhalb der Ausbildung haben Dich persönlichen weiter gebracht?
Zugegeben, ich hätte es nicht für möglich gehalten, wie viel Vorbereitung hinter einer gut aufgebaute Ballettstunde steckt. Auch wenn ich inzwischen eine gewisse Routine entwickelt habe, die Ausarbeitung und anschließende Verfolgung von Zielen, in ein kindgerechtes Übungsformat verpackt, hat mich das ein oder andere Mal schon zum Grübeln gebracht. Übungen, die für Erwachsene vermeidlich einfach erscheinen, können für Kinder eine immense Herausforderung darstellen, da die kognitiven Fähigkeiten gerade bei den jungen Schülern noch nicht vollständig entwickelt sind. In meiner Ausbildung bei LB Ballett-Pädagogik lerne ich wie ich mit teils spielerischen Übungen diese Fähigkeiten der Kinder stärken kann und freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie sich die Kinder dank des Unterrichts weiterentwickeln. Ballett ist nicht nur rumhüpfen und sich im Kreis drehen, es fordert unter anderem Koordination, Konzentrationsfähigkeit und die Inhibition.
5. FRAGE
Wie bewertest Du die individuelle Zusammenarbeit innerhalb der Ausbildung? Wovon profitierst Du besonders in deinem Ballettunterricht mit den Kindern?
Ich schätze am Ausbildungsprogramm von LB Ballett-Pädagogik den Austausch zwischen Ausbilder und Mitschülern und konnte bereits mehrfach vom reichen Erfahrungsschatz der Anderen profitieren. Dies beeinflusst natürlich auch meine Art zu unterrichten, sollte ich mal einen Rat z.B. mit dem Umgang mit Eltern etc. benötigen, weiß ich, dass ich mich immer vertrauensvoll an LB Ballett-Pädagogik wenden kann.
Wie Du Deine eigene Arbeit systematisch durchdenkst und reflektieren kannst lernst Du in unserer zertifizierten Online-Ausbildung für Ballett-Pädagogik. Eine Aus-/ Weiterbildung bringt Selbstreflexion und Weiterentwicklung mit sich. Hast auch Du Interesse Dich als Ballettpädagog*in weiterzubilden? Vielleicht zögerst Du noch, oder hast noch Gründe, warum genau jetzt noch nicht der richtige Moment ist. Warte nicht, sondern sei mutig und geh den ersten Schritt. Vereinbare Dein kostenloses Infogespräch. Wähle einen Termin auf unserer Website, oder schreib uns eine Nachricht über das Kontaktformular.
Wir freuen uns Dich kennenzulernen!