Ballett-Pädagogin mit Leidenschaft

Processed with VSCOcam with b5 preset

"Es ist gut sich zu erinnern, dass Tanz ein Prozess mit deinem Körper und mit deinen Emotionen ist. Ich möchte auch meinen Studenten aufzeigen, dass wir durch diesen Prozess mehr über uns selbst lernen. Ich möchte Kinder motivieren, dass Freude beim Tanzen am wichtigsten ist!"

-Kate Raum-

Traumberuf Ballerina oder berufen aus Leidenschaft klingt wundervoll. Dass das Wort Leidenschaft nicht ohne LEID auskommt vergessen viele dabei. Wenig Freizeit, lange Arbeitstage und viele Entbehrungen begleiten den Beruf des Tänzers. Dabei oftmals die Unsicherheit für die nächste Spielzeit wieder einen Job zu ergattern, oder eine niedrige Gage. Warum es viele Tänzer wieder genau so entscheiden würden ist die Liebe zum Tanz und der Prozess sich selber zu finden. Wie es nach der aktiven Zeit weiter geht, ist eine Frage, der sich viele nicht frühzeitig stellen. Dass der Körper das wichtigste Gut eines Tänzers ist, zeigt sich schnell, wenn Verletzungen und Abnutzungserscheinungen die Karriere beenden. Ein Grund sich bewusst zu machen, dass wir achtsam mit unseren Möglichkeiten umgehen und unsere eigenen Grenzen akzeptieren. Eigenschaften, die sich mit Höchstleistung (an seiner Leistungsgrenze zu arbeiten) beißen. 

    Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale Deiner Schüler erkennen

Der Alltag einer Tänzerin kann sehr kräftezehrend sein. Oft wird er durch Anstrengung und Schmerzen begleitet, die eine Tänzerin lernt zu überwinden. Disziplin und die Konzentration auf die magischen Momente, sowie die Hingabe sich der Bewegung voll und ganz zu offenbaren, lösen die schwere Last auf. Sich dabei immer wieder auf sich selbst zu konzentrieren und die Balance zwischen Anstrengung und Entspannung zu finden ist eine Aufgabe, für die oftmals keine Kraft mehr übrig ist. Dass wir als Ballett-Pädagogen den Grundstein für die mentale Balance eines Tänzers legen ist eine Säule die wir allen unseren Schülern mitgeben, wenn wir verstehen, wie essentiell der Bezug zu sich selber beim Tanz ist. An seine Grenzen zu gehen und über sich hinaus zu wachsen kann eine wunderbare Erfahrung sein, die uns wachsen lässt und an Stärke gewinnen lässt. Diese Momente begleiten zu dürfen und zu sehen, wie sich kleine Personen weiter entwickeln ist eine Aufgabe, die unheimlich viel Erfüllung mit sich bringt. Die Möglichkeit seine Fähigkeiten und die Liebe und Leidenschaft weiterzureichen, ist auch eine Verantwortung, der wir uns stellen sollten, wenn wir mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Auf der Bühne zu tanzen und im Ballettsaal zu unterrichten sind zwei Paar Schuhe. Wir beginnen bei der Arbeit mit Kindern auf einer anderen Ebene. Um zu verstehen, wo wir unsere Schüler abholen können  bedarf es einer Methode, um sie zu begleiten der richtigen Didaktik. Diese zu erlernen ist eine eigene Disziplin. Das Geschick zu Lehren ist nicht jedem Tänzer angeboren. Ein aufbauendes Lehrsystem und individuelle Begleitung können dabei helfen einen sanften Übergang von der Bühne in den Unterricht zu schaffen. Wie wichtig bei dieser Arbeit das eigene Bewusstsein ist zeigt sich in der Entwicklung der Schüler. Die Liebe und Leidenschaft im Tanz sind sowohl auf der Bühne , als auch im Unterricht die Motivation. Dass dabei auch unsere Schüler ihren eigenen Grund zu tanzen erfahren, ist ein Prozess, der sich in kleinen Schritten entwickelt. Unsere Teilnehmerin Kate hat diese Weisheit bereits mit jungen Jahren erlangt und erzählt uns im Interview über Ihren Alltag als Tänzerin und ihre Motivation eine gute Ballett-Pädagogin zu sein.

 


"Wir sind alle sehr einzigartig und es ist so wichtig, du zu sein!"

"Es ist nicht immer leicht, aber wir können uns immer wieder selbst überraschen
− Damit wie viel wir eigentlich schaffen können."


-Kate Raum-

Kate ist professionelle Tänzerin am Staatstheater Nürnberg und befindet sich derzeit in der Ausbildung zur Ballett-Pädagogin bei LB Ballett-Pädagogik. Wir haben uns mit Kate ausgetauscht und wollten wissen wie sie diese beiden Aufgaben so vorbildlich meistert.  Leidenschaft und Liebe für den Tanz, aber auch Achtsamkeit und Weitsicht sind wichtige Säulen, die sie tragen, um beide Wege zeitgleich zu gehen.  Ihr Geheimrezept ist es zu wissen, dass sie sich in einem stetigen Wandel befindet, und die Liebe zum Tanz sie trägt. Offen dazuzulernen und sich dabei immer wieder neu zu entdecken sind Eigenschaften die ihr dabei helfen, sich mit Freude an die Arbeit zu machen. Dass sich diese Eigenschaften positiv in ihrem Unterricht widerspiegeln zeigt wie sehr das Herz dabei sein darf.

5 Fragen an Kate

1. FRAGE
Was bedeutet Tanzen für Dich, und warum hast Du Dich entschieden Ballett-Pädagogin zu werden?

Tanz ist meine Leidenschaft und ich bin immer motiviert, weiter zu lernen. Auch als professionelle Tänzerin, gibt es immer noch mehr zu lernen.  Es ist gut sich zu erinnern, dass Tanz ein Prozess mit deinem Körper und mit deinen Emotionen ist.  Ich möchte auch meinen Studenten aufzeigen, dass wir durch diesen Prozess mehr über uns selbst lernen.  Ich möchte Kinder motivieren, dass Freude beim Tanzen am wichtigsten ist.  Wir sind alle sehr einzigartig und es ist so wichtig, du zu sein.  Es ist nicht immer leicht, aber wir können uns immer wieder selbst überraschen, damit wie viel wir eigentlich schaffen können. 

2. FRAGE
Du tanzt aktuell  am Staatstheater in Nürnberg und absolvierst zeitgleich die Ausbildung als Pädagogin bei LB Ballett-Pädagogik. Wie organisierst Du Dich und kannst Du diesen Weg weiter empfehlen?

Ich habe mich entschieden jetzt zu studieren, da ich es sehr praktisch finde. Ich tanze und bewege mich viel an einem Arbeitstag, so dass es für mich gut ist, dass wenn ich heimkomme, ich etwas lesen oder Theoretisches lernen und ein bisschen nachdenken kann.  Es ist auch eine sehr gute Möglichkeit für mich, jetzt etwas für meine Zukunft zu machen, denn wenn ich fertig mit professionellem Tanzen bin, kann ich sofort als Ballett-Pädagogin starten.  Ich habe meinen täglichen Rhythmus aus Arbeit und lernen gefunden, da ich ja eh den ganzen Tag tanze und darüber nachdenke. Es ist auch gut für mich, jetzt schon darüber nachzudenken, wie ich mein Wissen und meine Erfahrungen an meine Studenten am besten weitergeben kann.

3. FRAGE
Was unterscheidet für Dich die Arbeit als Tänzerin von der als Pädagogin?   

Da ich jeden Tag mit Erwachsenen arbeite, ist es herausfordernd für mich, die Kinder nicht zu überfordern. Alles mehr Basic und einfach für die Kinder zu machen, ist am Anfang schwer und fordert ein Umdenken und man muss sich darauf einlassen. Kinder sind sehr offen, neue Dinge zu probieren und sie sind so kreativ! Ich muss lernen, fokussiert in meinen Unterricht zu sein und nicht alles zu kompliziert zu machen. Es ist auch schwer für mich einzuschätzen, was zu viel ist und was nicht zu viel ist.  Ich muss mich daran erinnern, dass Tanz für Kinder Spaß machen soll, aber noch „kein professioneller Arbeitsplatz“ ist.

4. FRAGE
Wie empfindest Du die individuelle Zusammenarbeit innerhalb der Ausbildung?

Ich finde es so schön, von Trixi und Anette zu lernen. Sie haben so eine Freude daran Tanz zu lehren, und wissen nicht nur unglaublich viel über die Kunst des Balletts, sondern auch wie sie einen am besten begleiten und unterstützen. Ich fühle mich immer frei, Fragen zu stellen und habe bis jetzt so viel gelernt. Es ist sehr inspirierend, wie sie mit Kindern arbeiten, wie auch ihre Leidenschaft für Tanz. Es ist eine Ausbildung auf hohem Niveau. 

5. FRAGE
Wie schaffst Du den Ausgleich, bei täglicher körperlicher und geistiger Höchstleistung gesund und vital zu sein?

Für mich persönlich finde ich, dass ich mein Bestes geben kann, wenn ich nicht nur körperlich, sondern auch geistig gesund bin. Ich schenke meinem Körper Aufmerksamkeit, durch gutes gesundes Essen, Schlaf und Selbstachtung. Ich kann immer viel Energie beim Tanzen geben, aber ich merke, dass es auch sehr gesund ist, wenn ich nicht so stark fühle, dadurch fällt es mir leichter auf meinen Körper zu hören.  Es ist mir auch sehr wichtig, Zeit mit meinem Ehemann und meiner Familie zu verbringen. Auch das hilft mir, denn jede Erfahrung aus meinem Alltag, kann ich in meinen Tanz einfließen lassen.  Am wichtigsten ist es für mich, eine Balance in jedem Lebensbereich zu finden. Wir haben in der Ausbildung gelernt, was die fünf Säulen der Gesundheit sind: Atmen, Nahrung, Bewegung, Geist und Schlaf. Es hat mir geholfen, mich daran zu erinnern, dass wir schöne und komplexe „Maschinen“ sind, dafür brauchen wir Geduld und Liebe für uns selbst.  Ich möchte ein gutes Vorbild für die Kinder, die ich später unterrichten werde sein − nicht nur als Tänzerin − sondern auch als achtsame Person. 

Die Karriere eines Tänzers ist eine sehr intensive Zeit, die leider auch endlich ist. Der Körper kann ab einem Alter von ca. 40 Jahren nicht dauerhaft Höchstleistung bringen, ohne Verletzungen, oder Verschleißerscheinungen in Kauf zu nehmen. Viele Tänzer sind nicht vorausschauend genug, um sich dem Ende auf der Bühnen frühzeitig zu stellen. Als Ballettpädagoge kannst Du Deine Leidenschaft für den Tanz und Deine wertvolle Erfahrung weitergeben. Es kann eine große Erfüllung sein, kleine Talente zu begleiten und aufzubauen, Dich selber zu besinnen, was Deine Motivation war und wie Du sie an andere weitergeben kannst.  Eine sehr wertvolle Aufgabe die Kunst des Tanzes von Hand zu Hand an die nächste Generation weiterzureichen, eine Kunst die Methodik und Didaktik bewusst einzusetzen und so die Neugier und Bereitschaft Deiner Schüler, an sich selbst zu arbeiten zu wecken. Dazu lernen auch wir als Pädagogen nie aus:  Deine eigenen Schwächen  verbessern, Dich weiterentwickeln und neue Grenzen überschreiten. Aus diesem Grund ist eine individuelle Zusammenarbeit eine Erfahrung, die auch für die Pädagogik neue Perspektiven öffnet. Möchtest Du mehr über Deine Stärken und Schwächen erfahren und hast Interesse an unserer Zertifizierten Ausbildung für Ballett-Pädagogik? 

Wir freuen uns Dich kennenzulernen!